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Erst mal üben – die erste Fahrt mit einem Unimog

Morgen gehts also den blauen Unimog anschauen. Sicher ist auch eine Probefahrt nötig und da haben wir ein Problem: ich beschäftige mich nun zwar seit fast zwei Monaten mit Unimogs, bin aber noch nie in einem gesessen, geschweige denn mit einem gefahren. Daher hatte ich mich heute Abend mit einem Bekannten meiner Eltern und dessen Unimog 406 getroffen. Zur ersten Fahrt mit einem Mog.

Von den vielen Bildern in den Fahrzeugbörsen wusste ich zumindest von einer Sache, was mich erwartet: eine Schaltkulisse – ja nach Getriebe – mit insgesamt vier Hebeln (für Gänge, Vorwärts-/Rückwärtsfahrt, Allradantrieb, Zapfwelle) bietet schon mal deutlich mehr Möglichkeiten als das Fahrzeug, mit dem ich normalerweise unterwegs bin, mit nur einem Hebel.

Am Abend am Treffpunkt bin ich erst mal als Beifahrer eingestiegen. Erster Eindruck: der Beifahrer hat nicht wirklich viel Fußraum. Außer den beiden kleinen Taschen an den Türen und dem kleinen Handschuhfach gibt es _keinerlei_ Stauraum in der Kabine. Die Einweisung ging vom Zündschloß und dem separaten Startknopf, über den Hebel fürs Standgas und die Handbremse, hin zu den oben schon erwähnten x Hebelchen in der Schaltkulisse und den beiden Hebeln für die hydraulische Kippfunktion der Pritsche sowie den Heckkraftheber.

Die anschließende Einweisungsfahrt – zunächst als Beifahrer – ging kurz über eine Landstraße, über einen nahe gelegenen Feldweg direkt in den Wald. Was mir auffiel: geschaltet wurde mit Zwischengas und Doppelkuppeln. Auf Nachfrage zwar nicht unbedingt nötig, aber hilfreich.

Mitten im Wald dann Zwischenstop und ausführliche Besichtigung des Fahrzeuges mit Besprechung der wichtigen, weil neuralgischen Punkte beim Unimog-Kauf.

Wichtig:

  • vordere und hintere untere Ecken der Kabine. Hier rostet er gerne durch.
  • Fußraum der Fahrerseite. Ist hier schon Blech eingeschweißt?
  • Unterseite der Türen. Hier rostets wunderbar.
  • wie sieht die Pritsche von unten aus? Rost?
  • sind Motor (innere Motorhaube) und Getriebe dicht?
  • ist die Einspritzpumpe dicht?
  • ist der Hydraulik-Block dicht?
  • ist der Kippzylinder (sofern verbaut) dicht?
  • Getriebe: halten die Gänge?

Der erste Kontakt

Schön restaurierter Unimog 406

Schön restaurierter Unimog 406 für knapp 30.000 Euro

Auf der Suche nach einem Unimog 406 per Internet kommt einem schon allerhand unter die Augen. Vom 1.300-Euro-Rosthäufchen bis zum sauberst hergerichteten und restaurierten Prachtexemplar für knapp 30.000 Euro (Siehe Bild rechts, mit freundlicher Genehmigung von www.autohaus-vehrs.de).
Wohlgemerkt für ein in der Regel über 30 Jahre altes Nutzfahrzeug, mit 3,5 Tonnen Gewicht, 84 PS aus 5,6 Litern Diesel-Hubraum und einer daraus resultierenden Höchstgeschwindigkeit von ca. 80 km/h, das dabei aber durchaus 16 oder mehr Liter auf 100 Kilometer verbraucht.

Was man bei dieser Suche über einen längeren Zeitraum auch deutlich bemerkt: es ist ein ziemlicher Durchsatz im Markt! mobile.de, autoscout24.de truckscout24.de, ebay.de: überall ist ein reges Kommen und Gehen. Allerdings konnte keines der vielen Fahrzeuge die Schwelle hin zu einem gesteigerten Interesse überwinden.

Irgendwann stieß ich bei mobile.de dann auf einen Unimog mit diesen Bildern hier:

Zugegeben: die Aufnahmen waren recht schlecht: relativ klein und ein wenig unscharf. Aber so insgesamt sah der Mog doch ganz gut in Schuss aus. Und: BLAU!!! Das war doch mal was anderes zwischen all den grünen und kommunal-orangefarbenen Exemplaren. Und sehr gigantisch war natürlich auch die Bereifung im Format 14.5-20! Das sah schon ordentlich aus.
Der Mog ist Baujahr 1976, hat 131.478 km und 3996 Betriebsstunden. In der Beschreibung stand etwas von kaum Rost aber auch davon, dass der 2. und 4. Gang ab und an herausspringen würde.

In jedem Fall wurde der Mog auf Anhieb als interessant genug eingestuft, um mit dem Verkäufer in Kontakt zu treten und einige weitere Dinge zu bereden. So ist z.B. ein Heckkraftheber, der in der Fahrzeugbeschreibung erwähnt ist, auf den Bilder nicht zu sehen. Es stellte sich heraus, dass der Kraftheber momentan nicht montiert aber vollständig vorhanden ist. Der Unimog ist früher in einer Mercedes-Benz-Werkstatt als Rangierfahrzeug gelaufen und wurde von dieser von Kommunal-Orange auf Blau umlackiert. Von daher stammt auch der weiße „Mercedes-Benz“-Schriftzug auf der Motorhaube.

Das Fahrzeug blieb auch nach dem Gespräch und trotz der angesprochenen Probleme mit dem Getriebe, weiterhin interessant genug. Für den 25. Juli wurde eine Besichtigung in der Nähe von Beilngries vereinbart.

Die Idee: ein Unimog muß her!!

Irgendwann im Juni 2008 hatte ich wohl die Idee, „einen alten Unimog“ haben zu wollen. „Die alte Form, mit der runden Schnauze“ sollte es sein. Ich hatte damals keine Ahnung von den unterschiedlichen Typen und welche von wann bis wann gebaut wurden.
Nach einiger Recherche im Internet war aber schnell klar, dass wohl der 406er das Objekt der Begierde schlechthin ist. Den kauft man wohl gern. Aber auch 403er oder 421er wären optisch das gewesen, was wir unter der „alten Form“ verstanden haben.
Von dieser Idee hatte ich damals meinem Vater erzählt und der war auch gleich hellauf begeistert: „Oh prima! Einen Unimog wollte ich auch schon immer mal haben! Da kaufen wir einen!“

Also war das Grundsätzliche geklärt: für uns musste ein Unimog her und ich machte mich im Internet auf die Suche.